Bienenzukunft

Zur Entwicklung einer bienenfreundlichen Imkerei

Wirkungen der Lebensumstände auf das Bienenvolk


Sehr ungünstig wirken:

- Hunger (Mangel an Tracht und/oder Futtervorrat)

- Durchnässung

- starke elektromagnetische Strahlung, vor allem im Brutbereich (mehrere 1.000 µW/m²)[1]/[2]

-Vergiftung durch (Agrar-) Chemikalien

-Akute Überhitzung des Bienenvolkes ohne ausreichende Kühlmöglichkeit durch Luftfächeln



Mittelgradig ungünstig wirken:

- Mangel an ausreichend Nektar- und Pollentracht in der Umgebung des Stocks

- Mangel an Vorratshonig aus allen Trachten eines Trachtjahres zur Überwinterung. Dies ist bedingt durch die Konstruktion von bestimmten Bienenbehausungen und durch Betriebsweisen, welche die Lagerung von Honig aus allen Blühperioden nicht ermöglichen bzw. sogar absichtlich vermeiden möchten (z.B. durch Trennung von Brutbereich und Honigkranz).

- ungünstige (rechteckige) Form der Bienenbehausung

- Züchtung der Bienen auf maximalen Honigertrag, wodurch diese Bienen einen weniger ausgeprägten Putztrieb usw. entwickeln

- ungünstiges Material der Bienenbehausung

- Anwesenheit von Metallen (Ausnahme: Kupfer) an und/oder in der Bienenbehausung bzw. in unmittelbarer Nähe der Behausung (Maschendrahtzäune o.ä.)

- die derzeit übliche Umweltbelastung durch hochfrequente elektromagnetische Strahlen (vor allem durch Handymasten, DECT-Telefone und WLAN in benachbarten Häusern sowie Wetterradar):


Elektrosmog durch hochfrequente und gepulste elektromagnetische Wellen  beeinträchtigt das Leben der Bienen ab einer Feldstärke von 25 Mikrowatt pro Quadratmeter (µW/m²; entscheidend sind die Maximalwerte, nicht der Durchnittswert der Strahlung), gemessen in ca. 10 m Höhe über dem Erdboden (häufig benutzte Flughöhe) . 

Innerhalb des Bienenstocks sollte die Feldstärke unter 1 µW/m² betragen; über 12 µW/m² sind im Bienenstock sehr schädlich.


- Flächendeckende Anwendung von Agrarchemikalien, derzeit vor allem von Neonicotinoiden

- Vorgeben von Mittelwänden, vor allem im Brutbereich, besonders mit großem Zellenmaß (5.5 mm Zelldurchmesser)

- ungenügende Höhe des Brutwabenmaßes (dadurch keine ausreichende Verkleinerung der Brutwabenzellen im Brutnestbereich)

- willkürliche Vertauschung von Waben innerhalb des Brutbereichs oder Umhängen von Waben aus dem Honigbereich in den Brutbereich (beides mit der Folge des Einbringens großer Wabenzellen in den Bereich kleinzelliger Brutwaben)

- gedrängtes Aufstellen der Bienenstöcke und Aufstellen zu vieler Stöcke an einem Standort

- häufiges Stören der Bienen durch Öffnen der Bienenbehausung oder durch Erschütterungen des Bodens (Straßenverkehr, Bahmverkehr in der unmittelbaren Nähe)

- künstliche Königinnenzucht

- Vermehrung der Bienen durch Erstellung kleiner Ableger

- Völkerführung ohne Brutpause durch Schwarmunterdrückung während des Sommers. Eine solche Brutpause ist das Ergebnis des natürlichen Schwarmzyklus eines gesunden Volkes. Ohne diese Brutpause steigt die Zahl der Varroamilben die gesamte Brutperiode über kontinuierlich an, bis zum Untergang des Volkes, wenn nicht durch massive imkerliche Maßnahmen eingeriffen wird (chemische Behandlung mit Ameisensäure, Oxalsäure, früher Perizin o.ä.).

- Haltung von Bienensorten, welche nicht an die Klimabedingungen und die Pflanzenarten am Standort angepasst sind

- hohe Konzentrationen von Stickoxiden in der Umgebungsluft

- Stress durch Entnahme des Honigs oberhalb des Brutbereichs.

Viele der mittelgradig schädigenden Einflussfaktoren wirken entweder indirekt (durch höhere Flugbienenverluste) oder direkt (durch künstliche Stressfaktoren wie die ungeeignete Honigentnahme oder die fehlende Brutpause durch das künstliche Verhindern des Schwärmens) über ein unnatürlich hohes Brutaufkommen, wodurch wiederum die Vermehrung der Varroamilbe soweit gefördert wird, bis  die Milbenbelastung so groß wird, dass die Völker  ohne chemische Behandlung unter der Milbenlast (und den von den Milben übertragenen Viruskrankheiten) zusammenbrechen.




Ableger Ablegerbildung Abschirmung Agrarchemikalien Aufstellung Befall Bienenbehausung Betriebsweise Beute Bienen Bienenfreundliche Imkerei Bienenkönigin Bienenkrankheiten Bienenschwarm Bienensterben Bienenvolk Bienenzukunft Brut Brutbereich Brutzellen Elektrosmog elektromagnetische Strahlung Erschütterung Feldstärke Hochfrequenzstrahlung Klon Königinnenzucht Krankheitsanfälligkeit Königin Kupfer Lärm Lebensdauer Milbe Milben Naturwabenbau Nachschwarm Schwäche Schwächung Schwärmenlassen Schwärme Schwarm Schwarmtraube Sechseck Sechseckprisma Selbstorganisation des Bienenvolkes Spanne des Lebens stabiler Bienenbestand Standort Standortwahl Überalterung Umhängen der Waben Ursache Ursachen Varroa Varroamilben Vorschwarm Waben Zehlendorfer Trog Zellengröße Zukunft Ulrich Schuricht

[1] Ved Parkash Sharma und Neelima R. Kumar: Changes in Honeybee behaviour and biology under the influences of cellular phone radiations; in: Current Science, Vol. 98, No. 10, Mai 2010, S. 1378

[2] Sahib S. Sainudeen: Impact of mobile phones on the density of honeybees; in: Journal of administration and policy research, Vol. 3(4), April 2011 S. 131-132